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Aufgaben und Tätigkeiten

Ausrichtung
Um die Gegebenheiten auch gebührend nutzen zu können, bildet Khunchom sozusagen das akademische Herzstück der Provinz: während an anderen Orten vor allem auf die "praktische Bedeutung" der Zauber Wert gelegt wird (Antimagie, Kampf etc.), misst man hier dem operativen Wert weniger Gewicht zu; der Schwerpunkt liegt auf der Forschung im Bereich der alten Magie.
Dies beinhaltet auch und besonders die Beschäftigung mit den Hinterlassenschaften der Echsen, die schließlich auch die menschliche Magie stark beeinflusst haben, so dass man hier versucht, alte Formeln neu nutzbar zu machen und über Kristallomantie und Zauberzeichen brütet. So verwundert es kaum, dass die Hohe Schule der Clarobservantia, die Entschlüsselung alter Schriften und Artefakte, hier einen hohen Stellenwert einnimmt. Daneben wird auch noch die Alchimie geübt. Dies zum einen, um die Auswirkungen von Edelsteinen weiter zu erforschen, zum anderen aber auch, um die Kassen des ODL zu füllen, was allerdings allzu oft nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellt.
Die Konzentration auf Forschung und zum Teil auch Lehre bedingt auf der anderen Seite eine Vernachlässigung der operativen Seite. Kampfeinsätze haben die verbliebenen zwei Garden kaum hinter sich und auch Expeditionen werden von Khunchom selten gestartet. Zwar sorgt gerade der Marschall dafür, dass nicht alle "praktischen" Fertigkeiten verkümmern, doch hält man die Angehörigen anderer Häuser für durchweg kompetenter, um Einsätze an- oder durchzuführen. So beschränkt man sich eher auf die Entsendung einzelner Beobachter oder Spezialisten, die mit ihren Talenten der Mission je nach Ziel durchaus nützlich sind, und auf die Entschlüsselung, Katalogisierung, Interpretation und Auswertung der von den Expeditionen gesammelten Daten, Schriften oder Artefakte. Ebenso kommt man entsprechenden Hilfsgesuchen anderer Häuser nach.
Gelder verdient man in Khunchom zum einen durch den Verkauf alchimistischer Erzeugnisse und Edelsteinartefakten nach dem Codex Emeraldus (MA), jedoch auch mit der übersetzung von Dokumenten aus nahezu allen Sprachen in nahezu alle Sprachen, gleich, ob lebend oder tot, ja sogar von Zauberbüchern, was für Aufträge von Kaufleuten, Diplomaten und Akademien gleichermaßen sorgt. Die übersetzungstätigkeit wiederum mehrt die Geheimarchive des Archivars, der die teils heiklen Informationen aus den zu übersetzenden Dokumenten zumindest teilweise in seinen regelmäßigen Berichten nach Anchopal weiterleitet.
Dies bringt natürlich viel Kontakt zu den anderen Einrichtungen der Provinz mit sich, vor allem der geschichtsträchtigen. So kommt es auch, dass Khunchom besonders an der Wiedereinrichtung einer Selemer Niederlassung interessiert ist, da hier gerade im Bereich der Echsenmagie noch Schätze verborgen liegen.

Beziehungen innerhalb Khunchoms
Als Tulamide ist Marwan bemüht, sich mit allen Mächtigen gut zu stellen - zumindest nach außen. Im verborgenen laufen auch im Land der Ersten Sonne viele Intrigen ab, jedoch auf einer anderen Ebene und in anderer Intensität als z.B. in Fasar.
Nachdem der Hesinde-Tempel die Drachenei als "Krämer" kritisiert, nutzt man die Missstimmung, um sich selbst in besseres Licht zu setzen: es wird versucht, möglichst den lehrenden und forschenden Aspekt des Hauses in Szene zu setzen, während man, was die Dienstleistungen angeht, eher tief stapelt.
Das Verhältnis zum Praiostempel ist gespannt, wenn überhaupt eines besteht. Nicht nur, dass Praios an sich in Khunchom und dem Land der Ersten Sonne keinen guten Stand hat, als Magier ist man da sowieso eher skeptisch, und umgekehrt gilt dasselbe. Ebenfalls nicht unbelastet sind die Beziehungen zum Efferd-Tempel. Dies gilt umso mehr, seitdem man beschlossen hat, den Gerüchten nachzugehen, dass der Tempel auf einem alten Echsen-Heiligtum erbaut wurde.
Das Verhältnis zur Peraine-Kirche wiederum ist besser. Noch immer trauert man der "großen Zeit" vor dem Borbarad-Krieg nach, als man noch nicht unterbesetzt war und sich einen eigenen Heiler im Hause hielt. Um den Novizen nun wenigstens rudimentäre Kenntnisse in der Heilkunde geben zu können, hat man sich in Khunchom mit den Therbuniten einigermaßen gut gestellt - trotz anders lautender Anweisungen aus Anchopal gibt es ein pragmatisches Verhältnis der Zusammenarbeit: der in Khunchom chronisch in Geldnöten steckende Orden wird zu günstigen Konditionen mit alchimistischen Heilmitteln und gelegentlicher magischer Unterstützung versorgt, während man auf der anderen Seite von verschwiegenen, kompetenten Heilern profitiert. Dabei ist z.Zt. eher der Therbuniten-Orden im Soll. Aber man weiß ja nie, wann man mal einen fähigen Priester oder "Außendienstler" braucht, der - auch ohne Wissen der jeweiligen Ordensoberen - mit dem ODL zusammen auf Expedition geht... Hinzu kommen gelegentliche gegenseitige Gastvorlesungen für die Novizen, um ihnen für ihr Fach nützliche Einblicke bieten zu können.
Die Beziehungen zur Drachenei-Akademie dagegen sind traditionell eher gespannt: beide Seiten wollen magisch das Sagen in der Stadt haben - und am besten auch noch intellektuell. Wegen der Zusammenarbeit bezüglich Bastrabuns Bann und der Erforschung der Zauberzeichen herrscht jedoch Tauwetter.
Auch hier werden, wie auch in der Kapitäns- und Fechtschule, Gastvorlesungen gehalten und gelegentlich auch die Tore des Ordenshauses für interessierte Scholaren geöffnet, um möglichst viele Abgänger direkt von der Akademie weg für den Orden gewinnen zu können. Dies hält den Archivar jedoch nicht davon ab, auch in der Akademie Spitzel zu platzieren, die z.B. dem Geheimnis der dunklen Pforten nachgehen sollen...
Die Beziehungen zu den Bankhäusern und den größeren Kontoren der Stadt wiederum sind eher einseitig: trotz in letzter Zeit wieder verstärkter Bemühungen, den ausschweifenden Lebensstil in den Griff zu bekommen, schliddert das Haus langsam in eine gewisse Abhängigkeit, die auch dem Kapitel zu missfallen beginnt - was geschähe, wenn die Ordensleitung einen Einblick erhalten würde, will man sich lieber gar nicht vorstellen. So ist man sehr bemüht, die Auswirkungen einzudämmen und - noch eifriger und mit etwas mehr Erfolg - die Ausmaße vor der Provinzialleitung möglichst zu verbergen.