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Famerlîn: Gladium Ordinis

(Das Ordenschwert Famerlîn)

Seit seiner Gründerzeit ist der Orden im Besitz des prächtigen Schwertes, überreicht vor mehr als 400 Jahren vom Schwert der Schwerter an den ersten Hochmeister Asteratus Deliberas. Es sollte ein Zeichen der Verbundenheit sein gleichsam wie eine Erinnerung an die schwere Schlachten, die der Magierkrieg mit sich gebracht hatte, und aus denen man schwerlich hätte siegreich hervortreten können, wären nicht die Kräfte von Schwert und Stab vereint gewesen.
Famerlîn ist eine imposante Waffe - ein Bidenhänder von etwa zwei Schritt Länge, der seines Gleichen auf aventurischem Boden sucht. Der Name leitet sich ab von dem Drachen Famerlor, denn ihm sind Schwertknauf und -griff künstlerisch nachempfunden. Es ist wohl der Größe des Zweihänders einerseits und die mystisch gestaltete Drachenfigur andererseits, die für eine Vielzahl von Gerüchten und Geschichten rund um das Ordensschwert gesorgt haben.
So wird von angeblichen Augenzeugen berichtet, das Schwert sei in der Lage - einem Drachen gleich - Feuer zu spucken, heilendes Feuer gar! Andere Gerüchte besagen, dem Zweihänder wohne eine starke Magie inne, die von jenen Hochmeistern genutzt werden könne, die es zu Stande brächten, sich mit der Kraft des Schwert zu unterwerfen; Von tödlichen Zwischenfällen ist gar die Rede, die jene ereilten, welche sich diesem Leichtsinn anheim gaben. Und wieder andere Geschichten sprechen dem Schwert gar einen eigenen Willen, ja eine Seele zu!
Es mag berechnende Absicht sein, dass die Ordensleitung diesen Gerüchten nicht Einhalt gebietet, vielleicht aber steckt auch ein Fünkchen Wahrheit darin. Wer das Schwert einmal gesehen hat, mag Ehrfurcht vor der Geschichte empfinden - eine von ihm ausgehende Kraft jedoch kaum. Die meisten der Gerüchte müssen darob wohl ins Reich der Märchen abgetan werden, zumindest so weit sie die angebliche Magie des Drachenschwertes betreffen: Dass ein Schwert der Schwerter dem Orden einen magischen Zweihänder zum Geschenk gemacht haben soll, erscheint selbst abgebrühtesten Fahrensleuten zu tollkühn.
Seit jenen ersten Tagen ist das Drachenschwert, wie es in Ordenskreisen meist geheißen wird, Insignum der Hochmeister gewesen. Zum Kampfe eignet sich das Schwert ob seines Gewichtes und auf Dauer auch unbequemen Griffes kaum. Nach der Spaltung des Ordens verblieb Famerlîn in den Händen der Wächter Rohals, die es als Zeichen der Amtswürden ablehnten und deshalb vor der Öffentlichkeit verbargen. Lange Zeit galt das Schwert als verschollen, einige Ordensbrüder der Grauen Stäbe befürchteten gar, es könnte durch fanatische Rohalswächter vernichtet worden sein.
Erst nach dem Tod Nostrianus Eiskobers, des Hochmeisters der Wächter Rohals im Rahja 28 Hal, tauchte das Schwert in den Gewölben des ehemaligen Hochburg wieder auf und wurde dem ODL überführt. Heute nun, da der Hochmeisterstab des weisen Rohal unwiederbringlich zerstört ist, ist Famerlîn das einzig verbliebene Insignum des Hochmeisters.