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Amanita Phalloides

(Magistra Ordinis Bel Ancorum)

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Carpe noctem - Nutze die Nacht! Die noch immer schöne Zyklopäerin, deren vollständiger Name eigentlich Amanita Phalloïdes A'Tarïkis dyll Melayirdes lautet, galt schon in ihrer Kindheit als lebenslustig und experimentierfreudig, aber immer auch als etwas seltsam. Obschon in Rethis geboren wuchs sie als Tochter eines Seeherren beschaulich auf dem Gut ihrer Eltern auf Pailos auf. Schon früh entfloh sie häufig ihrem Kindermädchen und trieb sich in den Wäldern herum.
Eines Tages fand man sie auf einer Lichtung sitzend, um sie herum allerhand verschiedenste Pilze, die sie gefunden hatte, darunter auch einige äußerst giftige Exemplare. Zum Entsetzen aller hatte sie offensichtlich jeden einzelnen probiert, und konnte detailliert verschiedene Vergiftungssymptome beschreiben, war jedoch augenscheinlich völlig wohlauf. Auf die fassungslosen Mienen reagierte sie mit Erstaunen, wenn es ihr schlecht ginge, dann müsse sie sich halt etwas zusammenreißen, und dann ginge es schon bald wieder besser. Auf diese Äußerung hin brachte man das Mädchen zur genaueren Untersuchung des Vorfalls nach Teremon.
Hier erkannte man nicht nur, dass das Kind arkan begabt war, der untersuchende Magus zeigte sich zudem auch höchst begeistert von dem Bericht Amanitas, die offenbar ein besonders gutes Gespür für die Auswirkungen der Pilze hatte, so dass er nur auf Grund ihrer Beschreibung die entsprechenden Sorten zu bestimmen vermochte. Auf seine ausdrückliche Empfehlung hin schickte man sie auf die anatomische Akademie zu Vinsalt, wo sie in der Magica Curativa unterwiesen wurde.
Die Heilmagie lag ihr, wobei sie sich insbesondere für Gifte und Arzneien interessierte. Nebenbei wuchs sie zu einer wunderschönen Frau heran, deren strahlende grüne Augen einen reizvollen Kontrast zu der dunkleren Haut und den blauschwarzen Locken bildeten, und die sich bald vor Verehrern kaum noch retten konnte. Nicht, dass es ihr etwas ausgemacht hätte, im Gegenteil, sie fand großen Gefallen am anderen Geschlecht und den rahjaischen Freuden.
Schließlich erkannte sie, dass viele besonders wirkungsvolle Rahjaika zwar schwächer, aber ganz ähnlich wirkten wie einige Gifte, und begann nach ihrer Akademiezeit, gezielt auf diesem Gebiet zu forschen, weswegen sie auch bald nach Belhanka übersiedelte.
Eine Zeit lang waren ihre "Liebestryncke & beglyckende Mittelchen" eine Art Geheimtip in bestimmten betuchten Kreisen, so dass ihr Lebensstandard stetig anstieg. Eines Tages jedoch war sie leichtsinnig genug, einem Kunden etwas über die Ingredienzen eines ihrer wirkungsvollen Gebräue zu verraten, woraufhin er sie prompt öffentlich beschuldigte, heimtückisch Leute zu vergiften. Erst mit Hilfe des ODL gelang es ihr schließlich, diese Vorwürfe von sich zu weisen.
Daraufhin begann sie, sich näher für den Orden, in dem sie schon einige Zeit Mitglied war, zu interessieren (wobei eine Liebschaft mit dem damaligen Ordenshausleiter eine nicht unbeträchtliche Rolle spielte...), und stieg bald zur Archivarin, schließßlich vor einigen Jahren zur Ordensmeisterin auf.
Magistra Amanita ist eine äußerst intelligente Person, deren Kenntnisse auf vielen Gebieten umfassend sind. Sie hat ein feines Gespür für ihre Mitmenschen und ist eine wahre Meisterin eindeutig zweideutiger Andeutungen. Sie versteht es ausgezeichnet, eine gewisse geheimnisvolle Aura von Undurchschaubarkeit um sich herum zu bewahren, ohne dabei abweisend zu wirken - was möglicherweise gerade einen Teil ihres Charismas ausmacht.