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Almusha ya Frenta


(Archivarin zu Selem)

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Ihre Geburtsstadt Mengbilla hat Almusha nie gemocht. Das lag sicherlich nicht nur an der Stadt selbst, sondern auch an den familiären Verhältnissen. Almusha hatte stets das Gefühl gehabt ein ungeliebtes, ja ungewolltes Kind zu sein! Zwar ertrug sie dieses demütigende Gefühl tapfer, als aber eines Jahres das kleine Mädchen alt genug zu sein glaubte, auf sich selbst aufpassen zu können, riss sie von zu Hause aus.
So lernte sie das südliche Aventurien kennen, indem sie sich fremden Menschen anschloss, von denen sie viel lernte. Dass sie gehörig Glück dabei hatte, nicht an die falschen Begleiter geraten zu sein, wurde ihr kaum bewusst. Durch die Reisen aber wurde ihre Neugier geweckt! Eine Zeit lang versuchte sie in allerlei horasischen Städten Fuß zu fassen und eine zukunftsträchtige Ausbildung anzunehmen. Es dauerte geraume Zeit, bis dieser Plan umzusetzen war!
In Kuslik schließlich endete ihre Suche, als ihr - vom ODL - eine Arbeit in der Hesindebibliothek vermittelt wurde. Ihr wurde das zuteil, was sie angestrebt hatte, eine wissenschaftliche Unterweisung und Ausbildung, an der sie schnell Gefallen fand. Einige Jahre blieb sie in der Stadt, bis sie sich entschied, wieder auf Reisen zu gehen - diesmal allerdings in der Tracht des Ordo Defensores Lecturia, dem sie bald während der Ausbildung beigetreten war!
In der Folgezeit bereiste sie mehrmals die Echsensümpfe und das Shadif! Diese praktischen Erfahrungen, ihre geographischen Kenntnisse und maßgeblich auch ihre hervorragenden Referenzen aus der Zeit in Kuslik, machten Almusha ya Frenta zur aussichtsreichsten Kandidatin für das Amt der Archivarin zu Selem.
Das Archiv des Domus Selemis allerdings befand sich in einem jämmerlich Zustand, wie im Grunde das gesamte Domus in einem jämmerlichen Zustand war. Die Lethargie, die derweil bereits vom führungsschwachen Ordensmeister Ftaiman ben Birsik Besitz ergriffen hatte, griff schnell um sich.Das gab Almusha genug Zeit und Raum, weitere Exkursionen in die Echenssüpfe und in die dem Verfall ausgesetzte Silam-Horas-Bibliothek zu unternehmen.

Als das Domus in Selem im Jahr 32 Hal stark verkleinert wurde, wurde Almusha ins Horasreich zurückbeordert und dem Domus Grangoris zugeteilt, um die dortige Vakanz zu schließen. Im Haus gilt sie als verschrobene, sonderbare Person, mit der niemand mehr Kontakt pflegt als nötig - auch die übrigen Kapitulare nicht! Die Ablehnung rührt zum einen daher, dass Almusha wenig kontaktfreudig ist und lieber ihre Zeit mit den Büchern verbringt, zum anderen daher, dass die Grangorer Ordensgeschwister massive Vorurteile gegen die Stadt Selem mit allen ihren Bewohnern hegen, die sie in der Zurückgezogenheit Almushas bestätigt sehen.
Gleichwohl niemand der "Neuen" ihre Kompetenz abspricht - allein schon wegen der Vielzahl von Büchern und Skripten, welche die Archivaria mit nach Grangor brachte - zweifeln viele dennoch an ihrem klaren Verstand. Das hängt unzweifelhaft damit zusammen, dass Almushas Zungenspitze verstümmelt, nämlich gespalten ist. Der Umgang mit der Archivarin bewegt sich daher von mitleidig, über befremdlich bis hin zu entsetzt.

Meisterinformationen:
Die Spaltung der Zungenspitze hat sich Almusha selbst beigebracht in dem Ansinnen, ihre Fähigkeiten der echsischen Sprache, die sie meisterlich beherrscht, zu vervollkommen. Die übrigen Ordensgeschwister wissen zwar um ihr Interesse an den Echsenlanden, kaum jemand hat aber bisher auch nur versucht, den Umfang ihres Spezialwissens zu ermessen. Tatsächlich könnte mit Almusha ya Frenta eine der größten Expertin für Echsen, deren Sprache, Kultur und sogar ihrer Magie(theorie) in Grangor ansässig sein. Ein Fakt, aus dem Almusha nicht zwangsläufig Geheimnis machen würde, würde sie nur einmal gefragt werden.
Die vielen Skripte, die sie aus Selem - teils kopiert, teils auch schlicht aus der Silam-Horas-Bibliothek entwendet (sie würde sagen: gerettet) - mitgebracht hat, geben immerhin einen deutlichen Hinweis darauf. Aber wer würde sich schon länger als nötig im Archiv umsehen? Und das Thema Echsen ist in Grangor nicht unbedingt ein vielfach nachgefragtes... Vielleicht wird irgendwann das schlummernde Wissen offenbar werden, wenn die Assistenz der Archivarin wieder besetzt wird - Anwärter gibt es bislang jedoch keine.