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Feolis Andryas

(Archivarin zu Neersand)

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Feolis Andryas wurde in Uhdenberg geboren, an einem Ort also, in dem Intellekt, Wissen und Forschung nicht eben groß geschrieben werden. Dass die schmächtige und sehr zerbrechlich wirkende Frau die arkane Gabe besitzt, blieb denn auch längere Zeit verborgen. Ein umherziehender Elf war es, der die taubra in ihr erkannte und zur Blüte erweckte.
Die Eltern zeigten sich nicht sonderlich überrascht, und blieben auch seltsam gelassen, als ihre Tochter den Wunsch äußerte, mit dem Elfen gemeinsam nach Donnerbach zu reisen, wo sie ihre arkane Begabung ausbilden lassen wolle. Nein, Geborgenheit war der jungen Frau wahrlich nicht zuteil geworden in ihrem Elternhaus. So war sie in ihren jungen Jahren auf sich allein gestellt.
In der Akademie fand sie ein vorläufiges Zuhause. Ihre Lektionen lernte sie gewissenhaft, ausdauernd und nicht ohne eine fast schon anstrengende Akribie. Sie lernte viel. Tatsächlich fühlte sie sich in Donnerbach sehr wohl und gut aufgehoben, fand aber dennoch keinen Zugang zu den anderen Schülern. Offenheit und ehrliche Zuneigung waren Begriffe, die sie zu Hause lange hatte missen müssen, weil ihre Eltern sie ihr nicht erklären konnten. So blieb sie als junge Adeptin in ihrer eigenen kleinen Welt gefangen.
Nach ihrem Studium blieb sie zunächst in der Stadt, suchte sich eine Stellung als Schreiberin und ging nebenher Gedankenexperimenten nach. Bei ihren Studien, die sie selbstverständlich allein verfolgte, ohne sich im Disput mit anderen Collegae zu vergleichen, gelangte sie in Kontakt mit dem ODL-Domus in Donnerbach. Hier gab es verschiedene Skripte, die an der Akademie nicht erhältlich waren. Dadurch allerdings wurde die damalige Leiterin des Domus auf sie aufmerksam; Selten kommt es schließlich vor, dass jemand Interesse an Proto-Alaani bekundet.
Feolis Andryas - ein Name übrigens, den sich die mitunter verträumt (oder abwesend) wirkende Magierin selbst zugelegt hat - nahm gerne das Angebot erweiterter Studienmöglichkeiten an, auch wenn sie dafür in den Orden eintreten sollte. Sie hatte eh keine Ambitionen in die weite Welt hinauszuziehen, und schon gar nicht hatte sie sich Gedanken gemacht, wo sie in Zukunft bleiben wolle. Das trug sich alles vor über 30 Jahren zu, doch geändert hat sich wenig...
Die Gardistenzeit war wohl in ihrem Leben die einzige wirkliche Abwechslung zum Leben in staubigen Archiven zwischen Tintenfässchen, Kerzenleuchtern und von der Zeit angefressenen Büchern. Sie müsste gar lügen, wollte sie behaupten, sie hätte diese Zeit nicht auch ein wenig genossen. Dennoch war ihr Weg als Archivars-Assistentin vorgezeichnet. Und die Berufung zur Archivarin war für sie wie die Erfüllung eines Traumes.
Die Vorliebe für alte Sprachen hat sich noch ausgedehnt, ihre Liebe zu Büchern und Manuskripten ist ungebrochen. Noch immer wirkt Feolis zerbrechlich, introvertiert, hilflos und leicht zu verletzen. Somit hat sich in der Tat nicht viel verändert, lediglich ihr Aufenthaltsort ist nicht mehr der gleiche, seit sie vor etwa 10 Jahren ins Capitulum zu Neersand berufen wurde, wo sie geflissentlich das Archiv hütet. Damit ist die Ordensmeisterin wohl diejenige, die noch den intensivsten Kontakt hat zur Archivarin.

Meisterinformationen:
Dass Feolis, die mit bürgerlichem Namen übrigens Jana Siebering hieße, die Gabe der Magie besitzt, liegt an der Tatsache, dass ihre Mutter einst mit einer Hexe männlichen Geschlechts fremdging. Sie ist das ungewollte Produkt dieser kurzen Verbindung, die Ihr Vater nie verzeihen wollte, ihre Mutter aber nicht rückgängig machen konnte. Wie auch immer - beide sind lange tot, nur ihre Tochter hat nie erfahren, welche Wurzeln ihre Begabung hat.
Die Introvertiertheit ist keinesfalls aufgesetzt, sondern sehr echt. Und auch der Rest ihrer Erscheinung ist nicht gespielt. Nur ahnt niemand, dass unter ihrer dünn wirkenden Hülle ein starker Wille lebt, der in Zeiten der Not ungeahnte Kräfte freisetzen würde. Ebenso ist ein Trugschluss, Feolis Andryas - übrigens ein alter güldenländischer Ausdruck, der mit "Ewig Fragende" zu übersetzen wäre - den Menschen aus dem Weg geht, weil sie sie nicht mag. Sie hat lediglich nie gelernt, es ihnen zu zeigen...