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Tjuroff Dornbader

(Justiziar zu Neersand)

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Der Werdegang des Kaufmannssohnes Tjuroff Dornbader hatte gewissermaßen ein anderer sein sollen, auch wenn dem Vater bewusst war, dass nicht alle seine Söhne und Töchter das Geschäft würden übernehmen können. Tjuroff war sich darüber zumindest rechtzeitig klar geworden und insgeheim hatte er auch nicht die geringste Lust, sich sein Leben lang mit Ziffern, Summen und Kommata auseinander zu setzen. Zumal Reichtum und Wohlstand ihm nicht gar so viel bedeuteten, wie etwa seinem Vater, auch wenn er sich freilich gern der Annehmlichkeiten des Goldes bediente.
Trotz allem jedoch kam der gebürtige Neersander um die Handelsschule nicht herum. Sein Vater hatte also beschlossen, ihn nach Festum zur Ausbildung zu schicken. Und so durfte er sich eben doch in der Bilanzia und Calculatio üben, wie er es befürchtet hatte. Gänzlich bereut aber hat Tjuroff dieses nicht, denn nur so konnte er aufmerksam werden auf etwas, was ihm bis dato unbekannt war und doch sein Interesse erlangte!
Neben den Kalkulationen des rechten Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage gab es auch rechtliche Dinge, die ein Handelsherr allenthalben wohl zu bedenken hatte. Und just das war ein Themenkomplex, dem Tjuroff sich gerne wohl zuwenden mochte. Handelsrecht ist ein weites Gebiet, das wohl auch heute noch zu den Spezialitäten des Justiziars zählt, doch auch die allgemeinen Probleme in Rechtsfragen jeglicher Natur schlugen Tjuroff in ihren Bann: Was ist erlaubt und was ist es nicht? Und was kann man tun, damit das, was nicht erlaubt ist, eben doch zulässig wäre.
Auf welchen Umwegen Tjuroff Dornbader zum ODL gelangte, kann heute nicht einmal er selbst nachvollziehen. Wohl traf er einen guten Freund aus Kindertagen, der wiederum wusste, dass sein Schwager von einer Marktfrau Base erfahren hatte... usw. Müßig sich darüber den Kopf zermartern zu wollen.
Tjuroff trat dem Ordo Defensores bei und setzte sich fortan vor allem mit den Rechtsfragen die Magie betreffend auseinander. Die kämpferischen Aspekte des Gardistenlebens warem ihm eher lästig, und dass es vielleicht gar einmal ernst werden könnte, an diese Möglichkeit hatte er nicht im Traum gedacht, denn bis dato waren Konflikte samt und sonders verbal zu lösen gewesen.
Tjuroff auf jeden Fall leistete gute Arbeit zunächst in Festum, wurde irgendwann jedoch in seine Heimatstadt, nach Neersand, zurückgeschickt und dort ins Justiziarsamt berufen. Man könnte durchaus zu Recht den Eindruck bekommen, Tjuroff sei sein Amt ein wenig zu Kopfe gestiegen. An Eitelkeit mangelt es ihm zumindest nicht und gelegentlich auch nicht an Arroganz - insbesondere gegenüber nicht ODL-Mitgliedern. Wer sich dem Justiziar allerdings vermittels Schlagfertigkeit und Kompetenz zu erwehren vermag, wird sich daran nicht lange stören müssen.