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Servilius Ruisken

(Magister Ordinis Rommilysis)

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"Der Mann argumentiert wie ein Wilder!" Dieser Ausspruch des ehemaligen Kusliker Justiziaren Sennero ay Denilo trifft schon lange nicht mehr zu auf Servilius Ruisken - hat er doch seitdem von eben jenem Sennero die Kunst der Juristerei erlernt. Bis zum Jahr 21 Hal ist auch wenig über das Leben Ruiskens zu sagen:
Aufgewachsen bei Donnerbach, Studium an der dortigen Akademie, danach Studienreisen. Wie in Donnerbach leider keine Ausnahme erhielt der junge Magus dort allerdings kein Gildensiegel - das Seminar der elfischen Verständigung hat bislang den Codex Albyricus nicht ratifiziert und sich den Regularien nicht angepaßt. So stand im Sommer 19 Hal ein durchaus erfahrener, allerdings illegaler Magus vor der Halle der Antimagie zu Kuslik und bemühte sich um die Einschreibung als Seniorscholar.
Der Bewerber schien durchaus geeignet, wäre da nicht das fehlende Gildensiegel gewesen. Nach einigem Hin und Her riet man dem Magus, sich an die Akademie Vinsalt zu wenden. So kam es, daß Servilius Ruisken im Frühling 20 Hal eine zweite Examinatio über sich ergehen lassen musste. Nachdem man sich in Vinsalt von der Integrität und der Qualifikation des Bewerbers überzeugt hatte, gewährte man ihm die Akademiezugehörigkeit samt des Vinsalter Siegels.

Dem Zweitstudium Ruiskens stand nun nichts mehr im Weg, hätte sich das anatomische Institut Vinsalt nicht für die rechte Hand beworben: mit dem Wechsel zur weißen Gilde wurde die Vereinbarung hinfällig und Ruisken das Gildensiegel aberkannt. Servilius wendete sich an das Ordenshaus des ODL in Kuslik - er befand sich zu diesem Zeitpunkt mitten im Zweitstudium an der Halle der Antimagie - und erbat sich Hilfe in der Streitfrage. Nach dreijährigem Streit wurde ein Kompromiß gefunden (Servilius trägt das Siegel Vinsalts mit dem Zusatz "ODL MXVI" in der rechten Hand, wird allerdings nicht als Akademieabgänger geführt). In der Zwischenzeit hatte Servilius nicht nur sein Zweitstudium abgeschlossen, sondern war auch dem ODL beigetreten, wo er - aus ersichtlichem Anlass - sich mit der Auslegung des Codex Albyricus befasste.
Die Berufung zum stellvertretenden Justiziar in Rommilys kam dann auch alles andere als überraschend. In dieser Position verwendete Servilius viel Zeit darauf, eine allgemeine, kommentierte Fassung des Albyricus für den ODL zu erstellen - die bisherigen Abschriften in den einzelnen Häusern differieren zum Teil erheblich voneinander.
In jüngster Zeit ist der Magus allerdings mit anderen Aufgaben befaßt. So mietete die Traviakirche im Boron 32 Hal Teile des Südflügels des Ordenshauses Rommilys an, um dort Bedürftige und Flüchtlinge unterzubringen. Die Anwesenheit so vieler Fremder scheint man in Rommilys gelassen zu nehmen - es heißt, dass sämtliche brisanten Unterlagen nach dem Umzug des KGIA ohnehin nach Gareth gebracht worden sind.
Das Gesinde murrt zwar wegen dieses erzwungenen Umzuges und der Umbauarbeiten, aber das nimmt das Hauskapitel in Kauf. Unter dem Dach des Hauptflügels wurden einige Kammern für besondere Ordensmitglieder eingerichtet - Veteranen der Trollpforte. Und mehr als einer dieser Patienten hat die ständige Anwesenheit der Traviageweihten und ihre Fürsorge bitter nötig - es vergeht kaum eine Nacht, in der nicht aus einem der gesicherten Räume angsterfüllte Schreie erklingen...

Servilius Ruisken ist mittlerweile an die vierzig Götterläufe alt. Er ist ungefähr 1 Schritt 42 Finger groß und trägt das gelockte braune Haar eher kurzgeschnitten. Als qualifizierter Verständigungs-, Heil- und Anti-Magus ist er beständig gefordert. Bis auf einen gewissen dozierenden Gestus - den er mit so vielen seiner Kollegen teilt - ist er eher ruhig und umgänglich. Erwähnenswert ist auch seine tiefe Götterfürchtigkeit. Praiostags und an hohen Festtagen kann man den Magus stets im Traviatempel finden. Wann immer es möglich ist, gibt er sich allerdings seinem großen Laster hin: dem Pfeiferauchen - wobei nichts, was Peraine wachsen läßt, davor sicher scheint, in seine Pfeife zu wandern - die Palette seiner Tabaksorten reichen von wohlriechend bis schrecklich stinkend...

Meisterinformationen:
Im Rahja 11 vor Hal wurde Servilius Ruisken als viertes Kind des Ehepaares Ullwide und Farrim Ruisken geboren. Ullwide Ruisken war eine ehemalige Badilakanerin und führte sowohl die Herberge als auch ihre Familie mit strenger und götterfürchtiger Hand. Nachdem sich bei ihrem dritten Sohn Servilius magische Begabung zeigte, schickte Ullwide ihn in das nahegelegene Donnerbach zur Magierakademie. Zwei Götterläufe später folgte ihm seine Schwester Selinde, die in den Traviatempel von Donnerbach eintrat.
Im Herbst 5 Hal wurde das Gasthaus Ruisken überfallen und bis auf die Grundmauern niedergebrannt - die beiden verbliebenen Geschwister erfuhren erst später davon. Vermutlich haben Orks die paar Häuser überfallen und die Überlebenden verschleppt.
Servilius Schwester Selinde und ihr Mann Hulfwin Treminder sind am Traviatempel in Rommilys - die Geschwister hegen innigen Kontakt zueinander, obwohl kaum jemand weiß, daß sie verwandt sind (Obwohl es gut möglich ist, daß hierin der Grund für Servilius Versetzung nach Rommilys zu suchen ist). Jedenfalls eröffnet die Zusammenarbeit mit der Traviakirche dem ODL einige Möglichkeiten, die sonst nur schwer realisierbar wären: Die Seelsorge der Versehrten von der Trollpforte. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, daß manch eine Information über die Flüchtlinge und Bedürftigen an das Ohr der Traviageweihten gelangt - und man kann davon ausgehen, daß jede relevante Informationen weitergegeben wird und alsbald als Taube nach Gareth fliegt...