Aus gutem, aber verarmtem Hause stammend, wuchs Wladislav
unbeschwert auf einem
baufälligen Junkergut direkt am Meeresstrand bei Neersand
auf. Als man seiner
arkanen Begabung gewahr wurde, kratzten seine Eltern
sämtliches verfügbares Geld
zusammen, um ihn auf die Akademie nach Festum zu schicken
- wofür er ihnen heute
noch dankbar ist, und seinen uralten Vater nach besten
Kräften finanziell
unterstützt, gab ihm dies doch die Gelegenheit zu
entdecken, was sich in den
nächsten Jahren zu seiner Passion entwickelte, die
Aufzeichnungen von und über
Rohal den Weisen.
Schon bald nach seiner Akademiezeit trat er - was wunder
bei dem
Interessengebiet - dem ODL bei, wo er im Laufe der Jahre
den Archivarsposten
verschiedener Ordenshäuser an der Ostküste innehatte.
Schließlich wurde es in
Al'Anfa nötig, die Position des Ordensmeisters neu zu
besetzen, woraufhin die
Großmeisterin von Vallusa ihrem Anchopaler Collega den
ruhigen Bornländer
empfahl, zeichnete er sich doch sowohl durch zahlreiche
Ordenstugenden wie auch
- bedingt durch seine Abstammung - die Fähigkeit, sich in
gehobenerer
Gesellschaft ohne Probleme zu bewegen aus.
So verschlug es ihn aus dem hohen Norden in den tiefen
Süden, und auch, wenn er
es nie zugeben würde - er ist kreuzunglücklich damit. Der
Lebensstil, das Klima,
die Mentalität, einfach alles mißfällt ihm in Al'Anfa.
Mit bemerkenswerter
Selbstbeherrschung läßt er sich zwar nur wenig davon
anmerken, doch wann immer
es ihm seine Aufgaben gestatten, zieht er sich zu seinen
geliebten Schriften
zurück oder versenkt sich in tiefer Meditation. Wenn ihn
das Heimweh gar zu sehr
packt, kann man ihn bisweilen am Hafen umherspazieren
sehen, aber die träge
dahinschaukelnde Goldene Bucht ist kein wirklicher Ersatz
für die wingepeitschte
See seiner Heimat, und nur allzu selten ankert hier eine
Stoerrebrandtsche
Kogge, von der der vertraute Klang bornischer Stimmen an
sein Ohr weht...