Der greise Rhayad ist von Haus aus Alchimist, aber diese Tätigkeit hat er schon seit unzähligen Jahren aufgegeben. Man sagt, daß er in jungen Jahren viel umhergereist sei, wobei er auch immer mal wieder wegen Giftmischerei in Konflikt mit der Obrigkeit geraten sei, wovon einerseits der Grundstein seiner Rechtskunde und andererseits seine Mitgliedschaft bei den Verteidigern der Lehre herrühren soll.
Meister Rhayad hat diese Aussagen nie bestätigt, aber auch nie bestritten, und wird es wohl auch nicht mehr tun, so daß über ihren Wahrheitsgehalt nur gemutmaßt werden kann.
Fest steht nur, daß er schon länger zum hiesigen Ordenshaus gehört, als die anderen Mitglieder hier überhaupt alt sind, sozusagen also das lebende Inventar hier bildet, und vor ewigen Zeiten einmal zum Justiziar berufen wurde (auch hieran kann sich hier kaum noch jemand erinnern). Als gesichert darf auch gelten, daß er mindestens drei Ordenshausleiter miterlebt hat, zwei Male wurde ihm die Nachfolge angetragen, und beide Male lehnte er ab.
Seine Aufgaben im Capitulum nimmt er allerdings nur noch sehr selten wahr, meist läßt er sich durch seinen "jungen" Gehilfen (Rafik ibn Said ist Mitte fünfzig und wartet schon über ein Jahrzehnt geduldig darauf, Rhayads Nachfolge anzutreten) vertreten und sitzt statt dessen bei einer Wasserpfeife und Dattelwein in der Dracheneiakademie und disputiert mit einigen älteren Magistern über die Bedeutung von Zahlenkombinationen und Sternkonstellationen.