Asmaran Ibn Kohmal

(Marschall zu Rashdul)


Rafid wurde in der Stadt Kannemünde geboren und verlebte dort eine ruhige aber arbeitssame Kindheit und Jugendzeit. Die Eltern waren nicht eben reich und so waren die Kinder - nicht nur Rafid - angehalten, ihren Beitrag zu leisten, um die Familie am Leben zu erhalten; es mußte ja nicht unbedingtdie Viehzucht sein, wie bei den Eltern. Rafid wurde Knecht beim Schmied Yablan Ibn Nebahath, wo er nicht nur den notwendigen Unterhalt verdiente, sondern auch die Schmiedekunst von der Pike auf lernte.
Lesen und Schreiben waren hingegen unerreichbare Dinge für Rafid, die er sich damals nicht leisten konnte, und die er auch bis heute nicht gelernt hat. Erstaunlicherweise hat es noch niemand gemerkt - was an sich für das geschickte Vorgehen des Marschalls spricht. Geschichten über seine Heimat, Lieder und Berichte aus der Ferne hörte er darum mit Begeisterung und merkte sich Vieles davon, die einzige Quelle immerhin, aus der er Wissen schöpfen konnte.
Über solcherlei Geschichten erfuhr er auch von der Magie, die ihn auf Anhieb faszinierte. Wann immer Reisende in die Schmiede kamen, wann immer er an einem gastlichen Ort weilte, suchte er die Nähe zu solchen Menschen, die ihm abenteuerliche Geschichten über Zauber und Magie zu berichten wußten. Irgendwann fühlte Rafid sich alt genug, in die Welt hinaus zu ziehen. So gelangte er mit einigen Zwischenstationen nach Rashdul, wo er erstmals mit dem Orden Kontakt hatte.
Er trat dem ODL als Kämpfer bei und ließ sich auf dem üblichen Weg in der Schwertkunst unterweisen. Viel wichtiger indes waren dem neugierigen Jungen die vielen Geschichten über die Erlebnisse mit der Magie. Und tatsächlich liefen hier ja auch einige Zauberer herum. Die auffällige Anteilnahme, das Engagement und dazu noch die gründliche Ausbildung als Schmied sollten Rafid die Türen ins Capitulum öffnen.
Das kleine Manko der Schreibunkundigkeit blieb weiterhin ein Geheimnis. Allein seine Fähigkeiten als Schmied waren schon begeisterungswürdig, hatte doch der Meister Ibn Nebahath ihn vor allem auch die Kunst der Trickwaffen gezeigt. Etwas verwunderlich bleibt es allemal: Ein Marschall im Hauskapitel, der nicht Lesen und nicht schreiben kann, ja und eigentlich noch nicht einmal geübter Kämpfer und Kriegskundiger ist...