Alrech el Fennek
(Kämmerer zu Zorgan)

Portrait des Kämmerers Alrechs behütete Kindheit in Selem fand größtenteils in kühlen, marmorverkleideten Sälen und mit knöcheldicken Tulamidenteppichen ausgelegten Räumen seines reichen Elternhauses, unter der sorgsamen Aufsicht zahlreicher Haussklaven statt. Stets bekam der Knabe alles, was er forderte, und vielleicht war gerade das der Grund, warum er so häufig seiner Obhut entfloh und sich heimlich in dunklen Ecken und Gassen der heruntergekommenen Stadt herumtrieb.
Mit vierzehn kehrte er seiner Familie endgültig den Rücken zu (sogar seinen Familiennamen legte er zu diesem Zeitpunkt ab) , und heuerte als Schiffsjunge auf einem Segler des Hauses Stoerrebrandt an. Doch die harte Arbeit an Bord war nichts für das verwöhnte Kind, ganz davon abgesehen, daß der Junge unter schwer zu bezwingender Seekrankheit litt. Doch zu seinem Glück wurde der Kapitän des Schiffes auf ihn aufmerksam, und bemerkte den wachen Verstand des Knaben. So kam es, daß Alrech im nächsten Hafen, Kannemünde, mit einem Empfehlungsschreiben an den dortigen Kontorleiter von Bord ging, was ihm in den folgenden Jahren eine solide Ausbildung einbrachte, die mehr nach seinem Geschmack war.
Zum Orden gelangte er danach recht schnell, da er sich bereits bei seinem ersten Auftrag in Khunchom mit einem Magier anfreundete, der Mitglied im ODL war, und Alrech schon bald überzeugt hatte, daß auch er hier seine Fähigkeiten sinnbringend einsetzen könne.
Zwar hätte seine spätere Versetzung nach Zorgan ihn beinahe von dieser Überzeugung abgebracht, doch schließlich fand er sich mit der Situation ab. Viel zu tun hatte er mit seiner Aufgabe allerdings nicht, so daß er sich in seiner Freizeit zusätzliche Betätigungsfelder außerhalb des Ordo suchte, nämlich das vermitteln von verschiedensten Waren, insbesondere schwer zu beschaffende Kräuter und Substanzen, an interessierte Käufer. Das die meisten dieser Waren im Mittelreich indiziert sind, interessierte hier unten eigentlich niemanden...
Diese zwielichtigen Geschäfte mögen verwerflich erscheinen, doch baute el Fennek sich hierbei ein kaum zu überschauendes Beziehungsgeflecht auf, und eine große Zahl von Leuten schulden ihm noch "kleine Gefallen", was sich in letzter Zeit als durchaus nützlich erwiesen hat, um Ordensmitglieder unauffällig nach Oron zu schaffen oder Dinge und Informationen zu besorgen.