Die Hohe Schule der Sexualmagie zu Engasal

Die Ausbildung an der ‚Hohen Schule der Sexualmagie zu Engasal` ist beileibe nicht billig. Runde 1000 Dukaten muß ein Schüler in der vierjährigen Ausbildung schon aufbringen, wobei ein einfaches Zimmer und ebenso einfache Kost mit eingeschlossen sind. Dafür kann sich der Adept rühmen, seltene Zauber zu beherrschen, mit denen er stets für Überraschung sorgen wird. Insbesondere die Eigenentwicklungen Herzog Garfs sind hierbei ausgesprochen erwähnenswert. Zudem sind die Berufsaussichten eines Absolventen herausragend, eingedenk der Zipperlein zumeist alternder Fürsten in Aventurien.
Die Ausrichtung der Schule ist eindeutig grauer Natur. Dennoch werden auch Schriften aus dem Bereich der Linken Hand herangezogen (im Bereich der Weißen Magie finden sich kaum geeignete Texte). Insbesondere die rahjaisch-ekstatischen Lehren von Thomeg Atherion, Spektabilität der Akademie der Geistigen Kraft zu Fasar, finden große Verwendung. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Rahjatempel mit der angegliederten ‚Schule der Rahjakünste` und auch der Garfolóra-Manufaktur sind an der Tagesordnung.
Erfolgreichstes Beispiel für die Zusammenarbeit mit der Manufaktur ist die Schweinsblase Modell ‚Magier`, die mit einem Flim-Flam-Funkel belegt ist und so im Dunkeln leuchtet. Der Zauber hält etwa drei Monde an. Daß es sich durch die komplizierte Herstellung um eines der teuersten Produkte der Garfolóra-Manufaktur handelt, steht natürlich außer Frage.
Explizite Haussprüche, wie in anderen Akademien üblich, gibt es in dieser Form nicht, jedoch werden gängige Zauberformeln in abgeänderter Form trainiert, so beispielsweise der gezielte Fulminictus, Paralü-Paralein in Verbindung mit dem Concretio Convertanz (siehe unten), libidogeprägte Große Gier usw. (Absolventen müssen den entsprechenden Spruch mit mindestens Talentwert 0 beherrschen und zählen in der abgewandelten Form einen Bonus von +2 zu ihrem Talentwert hinzu, die TAW-Erhöhung gilt jedoch nur für den modifizierten Spruch).
Zudem beschäftigen sich Lehrmeister und Schüler mit der Entwicklung neuartiger Sprüche, welche ausschließlich in Engasal unterrichtet werden. Hierbei hat sich Herzog Garf durch besonderen Ideenreichtum bereits mehrfach hervorgetan.

Bislang sind dabei folgende neue Formeln entwickelt worden:


Concretio Convertanz

(wirk zum Teil und nicht mehr ganz):

Beschreibung: Der Zauber beschränkt oder grenzt die Wirkung eines Spruches ein (z.B. bezieht die Wirkung nur auf ein bestimmtes Körperteil). Auf diese Weise ist dieser Spruch nicht nur rein sexualmagisch einsetzbar. Insbesondere die Kombination mit Kampf- und Verwandlungszaubern bietet hier zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten.
Eine spezielle Technik ist nicht nötig. Der Magier konzentriert sich einfach auf den Spruch und vollzieht anschließend den Zauber, den der Spruch eingrenzen soll. Neben dem Concretio muß natürlich auch der entsprechende Spruch des einzugrenzenden Zaubers gelingen. Mißlingt der Concretio, ohne daß der Magier hiervon Notiz nimmt, entfaltet der nachfolgende Spruch im Falle des Gelingens seine Wirkung ohne Einschränkung.
Absolventen der Hohen Schule erhalten als Startzahl einen Talentwert von +3.

Impotentia Subitus

(mit Deiner Kraft ist gänzlich Schluß):

Beschreibung: Der Magier fixiert hierzu die primären Geschlechtsteile seines Opfers, macht eine drehende Handbewegung und murmelt die Formel. Der Spruch bewirkt beim Opfer eine völlige Zeugungsunfähigkeit, mitunter auch körperliche Unfähigkeit zum Liebesakt (bei einer gelungenen Probe mit Malus 5). Zu berücksichtigen ist hierbei, daß das Opfer in der Regel die Ursache der Impotenz nicht erkennt (Probe auf Magiekunde mit Malus 8).
In Verbindung mit einem Reversalis kann der Zauber allerdings auch zur Heilung von Potenzschwierigkeiten genutzt werden (jedoch erst ab Talentwert 3 auf den Zauber und mit einem zusätzlichen Malus von 3 zur Magieresistenz).
Der Startwert für die Absolventen der H.S.S.E. beträgt +1. Um den Zauber permanent wirken zu lassen, ist ein Talentwert von 7 Voraussetzung.
Von seiner Thesis her ist der Spruch eine Verknüpfung von Verwandlungs- und Illusionsmagie. Während nämlich die Zeugungsunfähigkeit durch die Verwandlung von Lebewesen bedingt ist, rührt die körperliche Unfähigkeit zum Liebesakt von einer starken Illusion her.

Plumbumbarum Erectei

(schmerzend Gemächt, als wär's aus Blei):

Beschreibung: Der Magier deutet hierzu mit dem Zeigefinger auf das Geschlechtsteil des Opfers und deutet dann ruckartig nach unten. Schmerzhafte Lähmung im Genitalbereich; Erschwernis beim Laufen etc. Sind die Folgen; Attacke und Parade werden für die Dauer des Spruches mit einem Malus von 2 versehen; etwaige sexuelle Betätigungen sind in dieser Zeit natürlich völlig unmöglich. Auch dieser Spruch ist außerhalb Engasals so gut wie unbekannt (für die Magiekundeprobe gilt ebenfalls Malus 8). Der Ausgangswert für Absolventen ist +2.
Von der ursprünglichen Thesis her stammt der Spruch vermutlich aus einer dauerhaften Kombination des Concretio und des Plumbumbarum.

Eene Meene Wonderbra

(Oberweite wunderbar):

Beschreibung: Der Zaubernde berührt die zu vergrößernden Körperteile mit beiden Händen, schließt die Augen und flüstert hochkonzentriert mehrmals die Formel während er mit seinen Händen kreisende Bewegungen vollzieht. Die Wirkung ist eine augenblickliche Vergrößerung der Oberweite des Opfers. Der Aufwand an Astralenergie richtet sich nach der Mächtigkeit der zu erzielenden Brustumfangsvergrößerung: pro Finger (2 cm) Umfang ein ASP.
Dieser zweifellos sehr mächtige Zauber, der dem Opfer im Übrigen zu einem engasaltypisch blendenden Aussehen verhilft, stellt einen der Höhepunkte sexualmagischer Anwendungen dar. Er wirkt auf alle vernunftbegabten Lebewesen gleichermaßen und, was sehr erstaunlich ist, unabhängig vom Geschlecht. Der Startwert für Schüler der H.S.S.E. beträgt ±0.
Ähnlich wie der an der Academia zu Fasar gelehrte Spruch ``Langer Stengel, kurzer Bengel'' beruht die arkane Struktur des ``Wonderbra'' ursprünglich in der Schelmenmagie. Als weiterentwickelte Variante kann der folgende Zauber gelten:

Eene Meene Superbra

(Oberweite unfaßbar):

Beschreibung: Diese machtvolle Erweiterung des ``Wonderbra'' zu erlernen ist nur den wirklich fleißigen Schülern der H.S.S.E. vergönnt (Startwert = - 3). Obwohl der Spruch in seiner Technik und Ausführung mit dem Wonderbra fast identisch ist, beruht er dennoch auf einer eigenständigen Formel, die separat erlernt (und auch gesteigert) werden muß.
Neben den beschriebenen Varianten arbeiten die Magier der H.S.S.E. schon seit längerer Zeit an einer Feldversion des ``Wonderbra'', um die Distanz zwischen Magier und Opfer zu vergrößern. Diese Modifikation ließe die kampfmagischen Qualitäten des Zaubers deutlich zu Tage treten. Die verheerende Wirkung eines solchen Kampfzaubers ist leicht vorzustellen, würde doch die schlagartig anwachsende Oberweite des Opfers jegliche Rüstung sprengen oder das Atmen enorm erschweren. Auch der Einsatz von Schuß- und Wurfwaffen kann auf diese Weise stark behindert werden.

Flatulenzia Donnerkeil

(fährt aus meinem Hinterteil):

Beschreibung: Mit lautem Getöse entweicht aus dem Hinterteil des Zaubernden eine stinkende Wolke, die das Opfer einhüllt, unweigerlich in die Atemwege eindringt (Luftanhalten ist zwecklos), und sich nach 1 Sekunde wieder verflüchtigt. Dabei richtet das Gas 4W6+Stufe des Zaubernden an Schadenspunkten an. Die Summe der Schadenspunkte gibt zugleich die Kosten in Astralenergie an.
Der Zauber funktioniert nicht, wenn der Magier schwere Roben aus Thorwaler Wolle oder andere dicke Kleidung, wie auch Rüstungen jedweder Art trägt, durch dünne Leinen- oder Seidenstoffe dringt die Wolke jedoch hindurch. Untote, Golems, Geister und ähnliche übernatürliche Wesen sind gegen den Zauber immun. Ebenso nehmen Wesen, die überwiegend in morastigen und stinkenden Kloaken leben, keinerlei Schaden. Unter Wasser funktioniert der Spruch aus naheliegenden Gründen ebenfalls nicht.
Der Zauber ist allerdings ein zweischneidiges Schwert: Natürlich überrascht es den Gegner, wenn der feige Magier, der sich soeben noch zur Flucht wandte, plötzlich sein Hinterteil dem Feind entgegenreckt und einen tödlichen Angriff ausführt. Mißlingt aber die Zauberprobe, befindet sich der Magier in denkbar ungünstiger Position gegenüber seinem Gegner.
Wohl eher als zufälliges Nebenprodukt ist diese machtvolle Kampfformel entwickelt worden. Dabei ist die Zuordnung nicht ganz eindeutig geklärt. Das Einsatzgebiet ist sicherlich der Kampf, doch ähnelt die Thesis dem ‚Tlalucs Odem` und wäre demnach der Beschwörung dämonischer Macht zuzuordnen. In Engasal schweigt man sich hierzu vehement aus, doch ist anzunehmen, daß eine Ähnlichkeit mit Beschwörungszaubern rein zufällig ist. Schließlich hat Herzog Garf den ‚Clavistiboris Darmverschluß mit dem Stuhlgang sei jetzt Schluß` aufgrund seines borbaradianischen Ursprunges vom Lehrplan der H.S.S.E. gestrichen und die Verbreitung dieses Spruches fürderhin untersagt.
Den ‚Flatulenzia` erlernt der H.S.S.E.-Eleve mit einem Startwert von - 1.

Defloratia Ungeschehn

(keiner hat's gesehn):

Beschreibung: Bei diesem Verwandlungszauber handelt es sich um die erste reine Auftragsarbeit, die die H.S.S.E. entwickelte. Gerüchten zu Folge soll eine begüterte Adelsfamilie aus Almada für die älteste Tochter des Hauses diese Thesis angefordert haben, um deren Heiratschancen zu gewährleisten. Tatsächlich bewirkt der Spruch ein Nachwachsen des Jungfernhäutchens.
Um den Zauber zu wirken muß sich der Magier mit der zu Verzaubernden in völlige Abgeschiedenheit zurückziehen und sich, die linke Hand auf das Geschlechtsteil der Frau gelegt, gut eine Stunde lang konzentrieren, bevor er die Formel spricht.
Sicherlich ist dieser Zauber nur in wenigen seltenen Fällen von Nutzen, doch kann er dem Magier mitunter ein stattliches Vermögen bescheren. Allerdings bleibt es dem Spielleiter überlassen, mit einer Selbstbeherrschungsprobe zu überprüfen, ob der Magier sein Werk nicht selbst wieder zunichte macht...
Schüler der H.S.S.E. haben auf diesen Spruch einen Startwert von - 3.
Des weiteren wird unermüdlich an neuen Sprüchen gearbeitet. Experimente mit dem tsagerechten ‚Schlitz ich find - krieg ein Kind` führten jedoch bislang noch nicht zu befriedigenden Ergebnissen.


Innerhalb der Burgmauern verfügt die H.S.S.E. über zwei Unterrichtsräume, zwei Zimmer für Dozenten (von denen eines zur Zeit den Gastdozenten oder durchreisenden Magiern der Grauen Stäbe zur Verfügung steht) sowie ein Gemeinschaftszimmer für die Schüler. Eine kleine Bibliothek befindet sich in den Unterrichtsräumen.
Da die Nachfrage nach einer derartigen Ausbildung noch relativ gering ist, genügen einige wenige Räume, in denen gelehrt wird und in denen die Schüler untergebracht sind. Zur Ausbildung angenommen werden neben Magiern auch Hexen, Elfen und Schelme. Der Unterricht gliedert sich in die Fachgebiete sexualmagische Illusions-, Beherrschungs-, Verwandlungs- und Kampfzauber. Letzteren Bereich leitet Herzog Garf selbst, wobei ihm seine Zweitausbildung am Kampfseminar Andergast sehr zu gute kommt. Den Fachbereich der sexualmagischen Illusionszauber und der Verwandlungszauber leitet ein Magier namens Ruben Baliho, der bereits in jungen Jahren als Frauenheld und Schwerenöter galt.
Im reifen Alter hat sich dies in keiner Weise gelegt, wobei er die Spuren des Alters durch eben jene Magieform wettmacht. Der Bereich der Beherrschungsmagie ist zur Zeit noch vakant, so daß man sich hier mit Gastvorlesungen aushelfen muß. Ordensbrüder der Grauen Stäbe, wie Tarlisin von Borbra und Adaon von Veliris sind in dieser Funktion ab und an ebenfalls tätig. Sollte der Andrang an Schülern die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten einmal überschreiten, so kann kurzfristig auf das Gästehaus zurückgegriffen werden. Falls aber langfristig gesehen die Nachfrage an einer derartigen Ausbildung das bestehende Platzangebot übersteigen sollte (und wer mag daran zweifeln), wird wohl nur noch ein Anbau oder die Auslagerung der Schule ins Dorf Abhilfe schaffen können.