Wulfmann Hornbläser

(Rittmeister zu Belhanka)


Wulfmann wurde als freier Weidener geboren, seine Eltern waren Pferdeknechte im Herzöglichen Marstall wie schon ihre Eltern und Großeltern. So war es selbstverständlich, daß Wulfmann ebenfalls seit frühester Kindheit den Umgang mit Pferden erlernte, um später in den herzöglichen Dienst zu treten.
Doch dann, der Junge hatte gerade seinen siebzehnten Tsatag hinter sich gebracht, geschah etwas, das sein Leben völlig durcheinander warf. Im Streit mit einem anderen Knecht schoß plötzlich ein Flammenstrahl aus seiner Hand und verletzte diesen schwer. Von einem Tag auf den anderen wurde Wulfmann plötzlich von all denen gemieden, die seine Familie und Freunde gewesen waren, die abergläubischen Weidener sahen den Vorfall als ein böses Omen. Die Ablehnung gegen den Jungen wuchs mit jedem Tag, an dem der andere Knecht krank danieder lag, und eskalierte schließlich, als die Wunde sich entzündete und der Mann zu sterben drohte darin, daß man ihn in Schimpf und Schande davon jagte.
Auch Wulfmann selber betrachtete die Gabe, die in ihm erwacht war als einen Fluch und haderte mit seinem Schicksal. Mittel- und heimatlos zog er herum, hielt sich durch Betteln und kleinere Gelegenheitsarbeiten am Leben. Nirgends aber getraute er sich länger zu bleiben, aus Angst, den Menschen Unglück zu bringen. So gelangte er schließlich nach Baliho. Ein glücklicher Zufall wollte es, daß just dieser Tage der Hufschmied, dem er sich einige Zeit als Hilfskraft verdingt hatte, die Pferde des dortigen Ordenshauses frisch beschlug. So kam er mit einigen Ordensgeschwistern ins Gespräch, und als er erfuhr, womit der Orden sich beschäftigte, wagte er es erstmals Fremden gegenüber, von seinen Erlebnissen zu berichten. Der Ordensmeister zeigte sich erschrocken über die Vorkommnisse und bot Wulfmann an, ihn in die Gemeinschaft aufzunehmen, und ihm zu helfen, mit seiner Gabe umzugehen. Zögerlich nahm der junge Mann an, so mußte er wenigstens nicht mehr um seine Zukunft bangen, doch seine Kräfte betrachtete er immer noch mit Mißtrauen. Statt dessen hielt er sich die meiste Zeit im Stall bei seinen geliebten Pferden auf.
Erst im Laufe der Jahre, in denen ihm kein nennenswertes Unglück zustieß, wich er langsam von dem Glauben an einen Fluch ab, und da er im Orden vielfach das positive Wirken von Magie beobachten konnte, entwickelt er mittlerweile ein vorsichtiges Interesse für seine Gabe.
Die Überführung einiger Pferde führte den Weidener schließlich nach Belhanka, wohin er dann schon bald auf eigenen Wunsch versetzt wurde, und schließlich die Nachfolge von Rahjanka Bellamanda, mit der ihn eine enge Freundschaft verbindet, antrat.