Phedro ya Mezzani wurde als zweitjüngstes Kind einer Lehrerin der Rechtsschule und eines Hesindegeweihten in Vinsalt selbst geboren. Die Konstellation seiner Familie machte es von vornherein unabdingbar, daß Phedro von Kindsbeinen an Unterricht in allen Sparten elementaren Wissend genoß und darüber hinaus vieles von seinem Vater lernte. Als die arkane Gabe in dem Jungen offenbar wurde, war die Freude sehr groß nicht nur beim Vater, nein, auch Phedro selbst betrachtete die Gabe als ein Geschenk der Göttin.
Der weitere Weg des Magiers war damit festgelegt: ein Studium am Anatomischen Institut in der Stadt war selbstverständlich, ein Studium, das bei dem jungen Burschen auf reges Interesse stieß und die Neugier in ihm weckte. Nach Beendigung des Studiums ging der Adeptus auf Anraten seines Vaters f&uur einige Jahre auf Wanderschaft, um in der Natur zu erfahren, was die Akademie nur in Worten beschreiben kann, und auch über das eigene Fach hinaus Wissen zu sammeln.
Phedro ya Mezzani suchte stets seines gleichen, was nicht nur seinen Horizont erweiterte, sondern gleichsam auch seinem Naturell entsprach: ein geselliger, lebensfroher Mensch trinkt seinen Wein ungern nur allein. Wie auch sollte er sonst über seine Erlebnisse berichten und seine Erkenntnisse mitteilen? Als Heilmagus war Phedro ya Mezzani allseits ein gern gesehener Gast, wenngleich auch sein Mitteilungsbedürfnis dann und wann nicht abebben wollte.
In dieser Zeit lernte er einige ODL-Mitglieder kennen, die ihm vom Orden der Grauen Stäbe berichteten. Er erkannte den Ordo Defensores als die Institution, für die tätig zu sein ihm am sinnvollsten erschien. Und auch im Orden war ein Heilmagier stets gern gesehen! Ya Mezzani tat sich als engagierter und entschlossen auftretender Magus aus der breiten Masse hervor und bewies wiederholt Durchsetzungsvermögen und auch durchaus einen listigen Geist.
Seine Entschlossenheit und sein Eifer waren Garanten für eine schnelle Karriere. Und ehe er sich's versah, berief man ihn zum Ordenshausleiter von Vinsalt, seiner Heimatstadt. Einen herben Rückschlag erlebte ya Mezzani mit der Konvertierung seiner Stammakademie. Hilflos mußte er mitansehen, wie die ehemals graue Akademie auf staatlichen Druck zur Weißen Gilde überging. Dieses Erlebnis verstärkte den Einsatz des Magier, sich für die Freiheit der Gilden einzusetzen und gegen die staatliche Einflußnahme anzustreiten.
Nach außen merkt man dem immer noch geselligen Menschen ya Mezzani seine Streitbarkeit nicht an, und viele horasische Amt- und Würdenträger neigen dazu, den als Weinkenner und -liebhaber bekannten Ordensmeister sträflich zu unterschätzen. Der aber hat seine Lektionen gelernt und bricht seinen Zielen Bahn, indem er gelernt hat genau zu analysieren, wo er mit Annehmlichkeiten, Versprechungen oder mit einem eher drohenden Unterton am Besten weiterkommt. Dieses sind die Attribute, die ihn zu dem machen, was er ist, und die sicherlich wegweisend waren bei der Entscheidung der Ordensleitung, Phedro ya Mezzani zum neuen Großmeister der Provinz Neetha zu ernennen.