Math von Methumis ist stets ein stiller Geselle gewesen, zurückhaltend, fast schüchtern. Schon auf der Anatomischen Akademie hielt er sich bedeckt, arbeite viel für sich alleine und hielt sich vor allem meist aus freizeitlichen Beschäftigungen heraus. Viele hielten ihn darob für einen unfreundlichen Eigenbrötler, der mit anderen Menschen nichts zu tn haben will. Doch damit geschieht ihm Unrecht, denn eigentlich liegt es nur an seiner Kontaktscheu.
Math von Methumis genügt sich selbst und leidet auch nicht an Vereinsamung, solange er nur etwas zu studieren und zu durchdenken hat. Dabei ist er durchaus einer Plauderei nicht abgeneigt und läßt sich gerne auch mal aus seiner Konzentration herausreißen - wenn man denn auf ihn zugeht. Dann aber findet man in Math einen geistig gelenken Menschen vor, der freundlich und hilfsbereit ist und sogar einen sehr bissigen, versteckten - eben horasischen - Humor hat; nur - so sehr es ihm ja gegönnt sei - sein zwischen schrill-penetrant und glucksend-heiser schwankendes Lachen hat eine sehr befremdliche Wirkung auf Außenstehende.
Im Normalfall aber trifft man ihn in Büchern und Gedanken versunken, sein Spezialgebiet sind Krankheiten und Seuchen aller Art, angefangen bei den verschiedensten Durchfallerkrankungen bis hin zu gefährlichsten Epidemien, gilt Math von Methumis als Koriphäe seines Fachs, denn er hat Aufzeichnungen in Händen gehalten, von denen viele nicht einmal wissen, daß es sie gibt. Aber wohlgemerkt: sein Wissen ist überwiegend theoretischer Natur! Daß er tatsächlich einmal eine Heilung durchgeführt hätte, das ist doch eher selten vorgekommen.
Seit Abschluß seiner akademischen Lehre ist er Mitglied im ODL. Anfangs nutze er das Angebot des Ordens und reiste von Ordenshaus zu Ordenshaus, um Biblitotheken und Aufzeichungen durchzugehen. Als er letztlich eine stattliche Sammlung an Aufzeichnungen gefunden und teilweise gar kopiert hatte, bewarb er sich selbst um die Stelle des Archivars zu Vinsalt. Er wartete geduldig, bis der Posten durch Beförderung tatsächlich frei wurde. Im Ordenshaus uf fester Position hatte er Zeit genug, seine Studien voranzutreiben und fortzuführen, ohne dabei seine Aufgaben vernachlässigen zu müssen.
Das allerdings änderte sich, als durch die Anderstein-Reformen der Aufgabenbereich des Archivars um die aktive Wissensbeschaffung erweitert wurde, respektive dieser Begriff eine erweiterte Definition erfahren hat! Dafür jedoch gibt es genügend Gardisten, die er nach Belieben delegieren kann. Er selbst bleibt seiner Heilkunde treu. Und immerhin gehörte seine Untersuchungsergebnis über die Auswirkungen und Ursachen der Roten Keuche vor wenigen Jahren zu den angesehensten überhaupt.