Quintilian Werdeviel

(Magister Ordinis zu Vinsalt)


Rem tene, verba sequentur - Halte dich an die Sache, die Worte folgen von alleine!
Quintilian Werdeviel ist eine unauffällige Person. Aschblonde Haare und blaßblaue Augen lassen ihn etwas farblos wirken, und seine Statur ist eher als schmächtig zu bezeichenen. Warum er dennoch bis zu seiner Beförderung zu den fähigsten Justiziaren des Ordens gehörte, merkt man denn auch erst, wenn er den Mund aufmacht. Meister Werdeviel versteht sich aufs beste darauf, Situationen zu durchschauen und mit geschliffenen Worten auf den Punkt zu bringen, und es gibt nur wenige, die ihm im Wortgefecht gewachsen sind.
Seine Karriere begann recht unspektakulär in der Schenke "Mondsilberkelch", die seinen Eltern gehörte. Schon als Knabe begann er, dort zu arbeiten, Speisen und Getränke zu servieren. Auf diese Weise kam er schon früh in die Gesellschaft vieler Leute, insbesondere Gelehrte und Magier, die hier viel verkehrten. Unter diesen war auch Pericia ya Vallarona, damalige Justiziarin der Belhanker ODL-Niederlassung. Sie erkannte den wachen Verstand und vor allem die trefflich scharfe Zunge des Jungen, und nach Rücksprache mit der Ordensleitung entschloß man sich, ihm eine Ausbildung zukommen zu lassen. Die Rechnung ging auf, Quintilian zeigte sich seinen Lehrern der Rechtskunde als talentierter Schüler, und in der Rhethorik konnte man ihm ohnehin schon bald nichts mehr beibringen, der rechte Einsatz von Gestik, Mimik und anderen Stilmitteln schien ihm schon im Blute zu liegen, so leicht fiel ihm all dies zu.
Daß er seine Mentorin Pericia bei ihrem Ausscheiden vom Justiziarsposten beerbte, lag da eigentlich schon auf der Hand.
Als echter Zögling des Ordens ist er sehr versiert nicht nur im Gildenrecht, sondern auch in den anderen Gebieten der Ordenstätigkeit,sowie auch der Magiekunde, gleichwohl er die arkane Gabe nicht besitzt. Nach seiner Aufnahme in den inneren Kreis war es daher tatsächlich noch eine Frage der Zeit, bis man ihn mit einer Ordenshausleitung betraute. Daß es dann sogar Vinsalt sein sollte, hat ihn wohl selbst am meisten überrascht, doch der neue Großmeister ya Mezzani hatte ihn wohl noch aus gelegentlichen scharfzüngigen Streitgesprächen in guter Erinnerung, und war der Meinung, daß der vergleichsweise noch recht junge Quintilian genau der richtige für sein ehemaliges Ordenshaus in der lebhaften horasischen Hauptstadt sei.