De quadruple scipiones Rohalis

(Von den vier Rohalsstäben)

Die Fähigkeiten und die Kräfte, die einem jeden arcaniumumwirkten Rohalsstab innewohnen, gehören zu den Geheimnissen, welche am besten vor den Augen und Ohren der Öffentlichkeit verborgen werden. Darum mag verziehen werden, wenn unter dem Mantel der Verschwiegenheit manch ein Geheimnis aus Gründen der Sicherheit möglicherweise ungelüftet bleibt.

Rein äußerlich unterscheiden sich die Stäbe durch die graue Spitze und die Bänderung des magischen Arkaniums von gewöhnlichen Magierstäben. Dazu kommen die Edelsteinverzierungen. Doch gerade das magische Metall sorgt für einige Besonderheiten, die nun eben nicht auf Anhieb hervorstechen. Die grauen Stäbe sind zunächst magische Artefakte, die mit den nämlichen sieben Stabzaubern versehen sind, wie jeder Magus sie kennt! Doch die vier Rohalstäbe sind offenbar mit zwei weiteren Stabzaubern belegt. Die genaue Natur dieser beiden Stabzauber ist ein wohlgehütetes Geheimnis, doch ist die Rede von einem Armreif, in den sich der Stab verwandeln läßt.
Ein wesentlicher Unterschied der grauen Stäbe zu anderen Zauberstäben ist die Bindung zu dem Artefakt. Jeder weiß um den ersten Stabzauber, der eine Bindung zwischen Stab und Magus errichtet, ein festes Band, das die weiteren Zauber erst ermöglicht und gleichsam für die Festigkeit des Stabes und dessen mechanische Unzerstörbarkeit sorgt. Die Stäbe, die dem weisen Rohal zugersprochen werden, hingegen errichten dieses Band selbst, ohne daß der Großmeisteraspirant selbst eine echte Kontrolle erwirken könnte.
Somit kann es passieren, daß ein grauer Stab die Kooperation verweigert und den Anwärter nicht anerkennt. Das jüngste Beispiel hierfür ist Carillan Lorfas, Lowanger Ehrenspektabilität, welchselbiger nicht vermochte, Robureon an sich zu binden. Was einerseits als Schikanerie erscheinen mag, erfüllt gleichsam einen schützenden Zweck, denn ein billiger Dieb eines solchen Stabes wird schwerlich Nutzen aus seinem Raub zu ziehen vermögen. Doch bedeutet dies - leidigerweise - nicht, daß ein Rohalsstab in der Hand eines Feindes grundsätzlich ungefährlich wäre...

Jeder Rohalstab birgt in sich ein großes Machtpotential. Die - vermeintlich - rohalsche Kraft, die einst in die Matrix dieser Artefakte geflossen ist, hat jedem Stab in Fusionem mit den Eigenarten des verwendeten Holzes, einen höchst eigenen Charakter verliehen, geradezu als wären sie lebende Wesenheiten. Der Charakter der Stäbe ist unbestritten; ob jedoch tatsächlich Rohal selbst seine Kraft in die Stäbe hat fließen lassen, das ist nirgendwo überliefert und gehört damit in das Reich der Spekulationen.
Wahrlich: wenig nur ist bekannt über die Eigenschaften der einzelnen Stäbe. Besser sollte man sagen, es sei nicht viel darüber in die Öffentlichkeit gelangt - zu gefährlich wäre es indes auch, wüßten die falschen Personen um die genaue Natur der Stäbe! Doch was ist im Einzelnen bekannt?
Robureon, der Steineichenstab der Lowanger Provinz, hat seine Geheimnisse bis in heutige Zeit bewahrt. Allein um seine Sturheit weiß man. Robureon zu binden erfordert eine starke Willenskraft, wie das oben erwähnte Beispiel andeutet.
Cedraion ist der Stab der Provinz Neetha, gefertigt aus dem Holz der Zyklopenzeder. Von diesem Stab wird vermutet, daß er unter dem Einfluß von Feenwesen und somit einer recht exponierten arkanen Kraft. Gerüchte besagen, daß Cedraion seinem Träger manchmal Trugbilder vorgaukelt.
Sangulmeon, so lautet der Name des Blutulmenstabes der Provinz Vallusa. Die Aversion des Stabes gegen dämonische Kräfte und Einflüsse ist weithin bekannt. Sie erschwert dem Träger die Anwendung entsprechender Magie, bietet aber zugleich auch Schutz dagegen.
Ferruginion schließlich ist aus maraskanischem Eisenholz gefertigt und ist der Provinz Anchopal gegeben. Der Stab gleicht einem Focus, der die hellen und die dunklen Seiten seines Trägers trennt und verstärkt bis ins Extremum hinein.