Joride Babek

(Justiziarin zu Baliho)

Magistra Babek stammt aus einer streng praiosgläubigen Familie, die es schon beinahe als Strafe ansah, daß eines ihrer Kinder mit der arkanen Gabe beschenkt war. Etwas anderes als eine weiße, antimagische Ausbildung kam daher nie in Frage.
Nach ihrer Akademiezeit stand sie lange Jahre im Dienst ihrer Gilde, wo sie zunächst Gehilfenposten, später auch wichtigere Aufgaben in der Gildengerichtsbarkeit innehatte. Hierbei wurde sie mit zahlreichen tatsächlichen und auch nur scheinbaren Übeltätern konfrontiert, und mit den Jahren wuchs in ihr das Gefühl, daß in mehr als nur einem dieser Fälle das eigentliche Übel von für ihr Rechtsempfinden überzogen strengen Gildengesetzen ausging.
Als sie schließlich eines Tages eine scharfe Rüge erhielt, weil sie sich für eine sehr milde Bestrafung eines in ihrer Augen unschuldigen Delinquenten einsetzte, war das Maß voll, und sie gab ihren Posten auf. Sie konvertierte zur Grauen Gilde, die ihr wesentlich mehr zusagte, und trat schließlich dem ODL bei, der sie nach der Probezeit auf Grund ihrer profunden Rechtskenntnisse postwendend auf den gerade freigewordenen Justiziarsposten nach Baliho schickte.
Noch immer ist die Magistra streng praios- und hesindegläubig und sich der Bedeutung ihrer Aufgabe wohl bewußt. Dennoch verläßt sie sich im Zweifelsfalle eher auf ihren Gerechtigkeitssinn und Menschenverstand, als auf irgendwelche staubigen Paragraphen.
Nur wenige wagen es allerdings, sie deswegen zu kritisieren, denn sie hat noch immer irgendwelche Zusatzklauseln und Ausnahmeregelungen aus dem Ärmel schütteln können, die ihr Handeln rechtfertigen.
Wer sie in ihrer Freizeit trifft, traut es der kleinen, etwas rundlichen, Gemütlichkeit ausstrahlenden Person mit den langsam ergrauenden braunen Haaren kaum zu, aber im Dienst strahlt sie eine Autorität aus, der man sich nur schwer zu entziehen vermag.