Sarina Alvide Seehoff

(Magistra Ordinis Balihorum)

Sarina Alvide Seehoff wurde am 2. Rahja 8 v. Hal in Ragath als älteste Tochter der wohlhabenden Händler Seldan und Rahjadis Seehoff geboren. Schon zu früh machte sich ihre arkane Gabe bemerkbar, die sie von ihrer Großmutter väterlicherseits, der Magierin Selina Seehoff, geerbt hatte. Diese hätte das intelligente und einfühlsame Mädchen gerne auf einer Heilungs- oder Verständigungsakademie gesehen, doch ein befreundeter Magister überzeugte sie schließlich, daß sie die Befähigung für die Puniner Schule hätte. So verließ sie im Alter von 10 Götterläufen Eltern und Geschwister, um die Akademie der Hohen Magie zu besuchen.
Nach ihrem ausgezeichneten Abschluß mit siebzehn Jahren verblieb sie an der Akademie, wo sie zunächst die Jüngsten in Lesen, Sprachen und Geschichte unterrichtete. Neben dieser Tätigkeit begann sie sich in der Forschung zu engagieren, wobei ihr besonderer Schwerpunkt stets der Kunde von den Sphären und ihren Bewohnern galt. Lange Jahre war es ihr erklärtes Ziel, irgendwann einmal den Lehrstuhl für Sphairologie ihrer Akademie zu besetzen, eine Absicht, der sie schon ein gutes Stück nähergekommen war, als man ihr im Jahr 21 Hal die Magisterwürde verlieh. Dann jedoch kam die Zeit, in der die Akademie begann, sie wegen ihrer Befähigung als sehr gute Analytikerin magischer Phänomene und Expertin für dämonische Kreaturen (beides Kenntnisse, die sie durch ihr Studium der Sphären gewonnen hatte) und dem steigenden Bedarf auf diesem Gebiet auf "Außenmissionen" zu schicken.
Zunächst hatte sie als Vollblutwissenschaftlerin einige Anpassungsprobleme mit der Welt außerhalb der Akademiemauern, doch ihr Ehrgeiz verhinderte, daß sie kapitulierte. Ihre durch langjährige Erfahrungen mit dutzenden von Schülern erworbene Menschenkenntnis und Abstammung aus gutem Hause kamen ihr nun zupaß, und sie entdeckte für sich, daß das, was sie in all der Zeit nur aus ihrem behüteten Standpunkt in Punin betrachtet hatte, längst nicht alles war, was Dere ihr zu bieten hatte. Zwar kehrte sie ihrer Akademie mitnichten den Rücken, doch trat sie dem Ordo Defensores Lecturia, den Grauen Stäben zu Perricum bei, zog einige Male in dessen Auftrag umher und dehnte auch ihre eigenen Forschungen häufiger dergestalt aus, daß sie zumeist höchstpersönlich den Ort des Geschehens untersuchte.
Schließlich gab sie ihre Karrierepläne in Punin vollends zugunsten des ODL auf, wo sie recht bald zur Ehrenschwester avancierte und schließlich von Großmeisterin Llezean von Yyoffrynn-Thama zur Leitung des Ordenshauses in Baliho bestellt wurde. Durch die Nähe zu den Schwarzen Landen und den hier auftretenden Phänomenen hat sich auch ihr Spezialgebiet mehr und mehr von der Sphairologie im allgemeinen zur "observativen, deskriptiven und klassifizierenden Daimonologie" wie sie es nennt, verschoben!
Nach wie vor ist Sarina in erster Linie Wissenschaftlerin, doch auch wenn sie von Zeit zu Zeit vollkommen in ihrer Forschung abtauchen kann, verliert sie mittlerweile nicht mehr das Geschehen in der Welt und ihrer Umgebung aus dem Blick. Sie vermag weitverzweigte Beziehungen und komplexe Probleme zu überschauen und zu meistern, auch organisatorisch ist sie nicht ganz unbegabt (womöglich eine Fähigkeit, die ihrer Abstammung aus einem Handelshaus entspringt), allerdings hat sie bisweilen, wenn man sie sehr plötzlich und unerwartet mit einem ausgesprochen "weltlichen" Problem konfrontiert Schwierigkeiten, das richtige Maß in ihrer Reaktion zu finden und neigt zum überreagieren. Dieses löst zwar in den allermeisten Fällen das Problem, schafft aber in der Regel beinahe genau so viele neue...
Erwähnenswert ist ihre Neigung, ständig Theorien aufzustellen und zu rezitieren - eine Fähigkeit, die sie mitunter sogar gezielt einsetzt, um mißliebige Personen loszuwerden, ganz einfach, indem sie sie zu Tode langweilt. Leider läßt sie sich aber auch häufig von der Begeisterung über gewisse Themen hinreißen, und dann müssen auch schon mal gerade Leute, die ihr lieb und wert sind, und die sie für kompetent hält ihre schier endlosen Monologe ertragen.
Die Magistra ist eine großgewachsene, schlanke Frau, die man getrost als hübsch bezeichnen könnte, verfügt sie doch über ebenmäßige Gesichtszüge, freundliche braune Augen und durchaus einen gewissen ernsthaften Charme. Irritierend ist allerdings das völlige Fehlen ihres Haupthaares, die goldblonden Locken büßte sie durch Interferenzen mit der geballten magischen Macht in einer Art Sphärenriß ein. Seither trägt sie allerdings meist einen Turban, der die Besonderheit verhüllt, zu besonderen Anlässen auch eine kunstvoll gefertigte Perücke, die ihrer ursprünglichen Haartracht recht nahe kommt. Eigentlich hat sie vom Typ her recht helle Haut, und auch der lange Aufenthalt in Bibliotheken führt nicht gerade zu einem Bronzeteint, doch ihre almadanische Herkunft sorgt dafür, daß sie in der Sonne recht schnell bräunt.