Sindan Olvinklamm

(Consularius Ordinis Arcis Firunis)

Portrait des Consularius Sicherlich hatte sich der ehrenwerte Sindan Olvinklamm sich etwas anderes darunter vorgestellt, ein Ordenshaus des ODL zu leiten, als die Verwaltung eines kleinen Hauses, dessen Möglichkeiten sich zu einem guten Teil über das Improvisationstalent der Mitglieder definieren. Definiert haben, muß man neuerdings nun sagen. Nicht etwa, daß sich die Lage in Norburg verbessert hätte, nein, in Norburg ist kein Ordenshaus mehr! Magister Sindan hat die Leitung, die er kaum als solche empfunden hatte, nun gänzlich abgeben müssen.
Bereits während der Studienzeit schwebte dem Magus die Mitgliedschaft im ODL vor. Die Vorzüge einer solchen Mitgliedschaft lagen auf der Hand, die Ziele des Ordens schienen ihm plausibel und verfolgenswert. Als junger Adeptus zog der praktisch veranlagte Sindan viel umher, bestritt abenteuerliche Reisen und mehrte so sein Wissen und gleichsam auch das des Ordens, für den er desöfteren auch Kurierdienste und Kundschafteraufgaben wahrnahm.
Als der Magus das Gefühl hatte, genug gereist zu sein, hatte er eine gepflegte Wissensbasis angesammelt; besonders die satuarische Zauberkunst hatte es ihm angetan, wenn auch weniger in der eigenen Anwendung, als vielmehr in der Theorie. Um die Kenntnisse dieses Themenkreises zu fundieren, bat er um die Versetzung nach Vallusa, wo er lange Zeit intensiven Studien nachging. Auf zahlreichen Exkursionen vertiefte er sein Wissen über die Hexen, deren Zauber und Flüche. Er schreckte nicht einmal davor zurück, zu diesem Behufe mehrmals und für längere Zeit den Überwals aufzusuchen!
Seiner Bitte um Aufnahme in den inneren Zirkel wurde sofort entsprochen. Fürderhin blieb Sindan Olvinklamm meist in der Ordensburg, wo er sein gesammeltes Wissen in einer Scripten-Sammlung für die Archive des Ordo Defensores Lecturia festhielt. Daß ihm der Sinn danach stand, dereinst selbst ein Ordenshaus zu leiten, war kein Geheimnis, und für die damalige Großmeisterin Hesione von Rethis stand Magister Sindans Befähigung dazu auch außer Frage.
Dennoch mußte sich der Magus noch einige Jahre gedulden, bis schließlich als nächstmögliche Gelegenheit das Amt des Ordensmeisters in Norburg frei wurde. Wie gesagt: Magister Olvinklamm hatte sich sicherlich ein größeres Haus vorgestellt! Andererseits war er immer schon genügsam gewesen - und letztlich: hier kann er tun und lassen, was immer ihm vorschwebt. Nun, da die Niederlassung zu einem Außenposten degradiert wurde, gilt dieser Satz erst Recht, und gewissermaßen hat Magister Sindan darin seinen Vorteil entdeckt. Gewisse Möglichkeiten der Forschung gibt es auch in dem nahezu leergeräumten Haus noch genug.
Geschürt durch die brenzlige Lage im Süden beschränkte sich der Kontakt zur Ordensburg in jüngster Zeit auf wenige Botschaften bezüglich des Freundschaftsvertrages zum Orden der Jagd zu Ask. Darüber hinaus hatte man in Vallusa kaum Zeit, sich um die Belange Norburg zu kümmern. Als dann die Diskussion um die Schließung weiterer Ordenshäuser entbrannte, wußte Magister Olvinklamm recht bald, daß es auch Norburg treffen würde, auch wenn Gloranien nicht weit ist. Im Grunde seines Herzens ist der neue Ordenskonsul zu Norburg glücklich darüber, daß wenigstens der Standort Norburg nicht gänzlich aufgegeben wurde. Kaum hätte es besser kommen können, und letztlich hätte sich Sindan Olvinklamm auch nicht träumen lassen, in seinem Alter noch einmal die Gelegenheit zu bekommen, viel Zeit für sich zu haben und nutzen zu können!