Keshal Rohal, so wird die Ordensburg zu Anchopal genannt, was in der Übersetzung so viel heißt wie 'Rohals Haus'. Es wird behauptet, daß das Fundament aus einer Zeit vor den Skorpionkriegen stamme; nun, ob wahr oder nicht, Tatsache ist, daß viele Herrscher diese südliche Torburg Anchopals teilweise oder grundlegend haben umbauen lassen.
Zuletzt geschah dies unter Rohal, dem Weisen, der die Burg der Sterndeuterin Niobara angeboten hatte; sie aber lehnte ab.
Im Anschluß an die Magierklriege kam es zum Aranischen Exodus. In dieser Zeit war die Gorische Wüste einer der gefährlichsten Orte Aventuriens. Dem Ordo Defensores Lecturia wurde das Privileg zu Teil, die Torburg als sein Domizil zu betrachten, doch knüpfte sich daran die Auflage, fürderhin über die verheerende Gor zu wachen, auf daß kein Übel aus ihren zerrütteten Sphären entströme!
Ihrer eigentlichen Funktion, als Stadttor nämlich, war die Torburg damit beraubt. Der Ausgang zur Gor wurde permanent mit einer schweren blauschwarzen Basaltplatte verschlossen. Mittels einer Kettenwinde und mehreren kräftigen Leuten konnte diese Platte im Falle eines Angriffs aus einem Bodenloch hochgekurbelt werden - seit jener Zeit wurde sie nie wieder versenkt, wenngleich auch der Mechanismus nach wie vor gewartet wird und somit noch funktionstüchtig sein dürfte! Dahinter befindet sich ein Fallgitter, das sich vergleichsweise schnell öffnen läßt. Zuletzt schließt sich ein zweiflügeliges hölzernes Tor an, das mit einem kleinen Mannloch versehen ist.
Zur Stadtseite hin existiert eine nämliche Kombination. Auf dieser hingegen wurde die Basaltplatte seit jenen vergangenen Tagen nicht wieder emporgehoben, das Gitter selten nur verschlossen! Der dazwischen befindliche Vorhof wird nunmehr als Burginnenhof benutzt. Schon lange, bevor der ODL die Burg bezog, befand sich hier ein großer mit Arkaniumfäden in den Boden eingelassener Fünfstern, der geschaffen wurde als eine unterstützende, stärkende Komponente eines flächenhaften Pentagramma Drudenfuß!
An den Innenseiten der östlichen Mauer befinden sich die Küche und die Gesindestuben, sowie die Latrine. An der westlichen Seite befinden sich Räumlichkeiten für bis zu 30 Ordensgeschwister, sowie auch ein kleiner Stall. Die Vielzahl der Ordensgeschwister und auch der Tiere des Ordens befindet sich allerdings in seperaten Gebäuden in der Stadt, da die Türme hier nicht als Mannschaftsquartiere dienen.
Der rechte, der Stadt zugewandte Turm dient der Großarchivarin, Sharina ay Yalaiad, als Unterkunft. Die beiden oberen der vier Stockwerke hat sie zur Bibliothek umfunktioniert. Neben der Handbibliothek für die Mitglieder gibt es hier auch ein Magazin mit selteneren Werken. Zu oberst befindet sich das offene Kuppeldach mit dem Observatorium und einem Astrolabium.
Im unteren Teil befinden sich die Wohnräume der Archivarin, während sich im Keller - für niemanden sonst zugänglich - das Geheimarchiv befindet. Hier lagern zahlreiche verbotene Schriftrollen, die somit sicher vor machthungrigen Schwarzmagiern, genauso aber auch vor übereifrigen Inquisitoren verwahrt sind.
Im linken Stadtturm residiert die Großkämmerin, Merisa saba Durashahr! Im Keller befindet sich die Schatzkammer, die sowohl mit magischen als auch mit herkömmlichen Fallen gesichert ist, darüber befinden sich Lagerräume mit allerlei Werkzeugen und Notvorräten. Im zweiten Stockwerk schließen sich die Privatgemächer der Dschinnenmeisterin an.
Darüber beherbergt der Turm die Wohnräume des Burgalchimisten Feridor Jarish. Sein Alchimistenlabor ist von den unteren Räumen des Turmes durch einen besonders dicken Boden abgetrennt. Sollte sich im Labor eine größere Explosion ereignen, würden die darunter liegenden Turmgemächer unbeschädigt bleiben.
Zwischen beiden Türmen befindet sich in Höhe der ersten beiden Stockwerke eine Torbrücke. In deren unteren Teil befindet sich der Konventssaal. Darüber befinden sich Wohnräume für Gäste und Mitglieder.
Eine solche Torbrücke befindet sich auch auf der stadtabgewandten Seite. Im unteren Stockwerk befinden sich die Amtsräume des Großmeisters - Schreibstube und Empfangsraum, letzteres ausgestattet mit einem Panoramafenster zur Gor hin. Die privaten Räumlichkeiten befinden sich darüber. Hier wohnen auch die direkten Gehilfen des Großmeisters.
Der linke Außenturm ist der Sitz des Provinzial-Justitiars, der als Wächter über den Codex fungiert. Das Erdgeschoß erinnert mit seinem dominanten Verhörraum und den Arrestzellen stark an einen Inquisitionsturm der Praioskirche. Im darüberliegendem Stockwerk schließt sich eine große Schriftensammlung an, die Akten und Gesetzestexte umfaßt! Natürlich fehlen auch die Wohnräume nicht.
Die Provinzial-Marschallin schließlich hat den rechten Außenturm bezogen. Hier befinden sich Schulungsräume ebenso wie Rüst- und Wachkammern, sowie die sehr kärglich eingerichteten Privaträume!