Das zweistöckige Gebäde des ODL in Rommilys bietet einigen Raum für eine umfassende Ausbildung seiner Ordensgeschwister. Die Nähe zum KGIA, dessen Hauptniederlassung mit den berühmten Bleikammern - vor der teilweisen Auslagerung nach Gareth - von den westlichen Fenstern des Ordenshauses zu sehen ist, sorgte denn auch für standesgemäße Einrichtung und penible Einhaltung der Gildengesetze. Die Ordensniederlassung ist in zwei Häser aufgeteilt. Im großen winkeligen Haupthaus finden die eigentlichen Ordensgeschäfte statt; an der westlichen Ecke hingegen befindet sich das kleine Haus des Capitulums.
In diesem kleinen einstöckigen Fachwerkhaus befinden sich die nicht ganz unkomfortablen Amtszimmer der Angehörigen des Kapitels und deren Wohngemächer, sowie ein nicht minder schmuckes Beratungszimmer im östlichen Teil des Häuschens. Von diesem Raum aus führt ein geheimer Tunnel unter den Westflügel des Hauptgebädes bis in die Archivgewölbe.
Der Eingang in den Tunnel indes ist im allgemeinen magisch verschlossen. Die niedrige Dachkammer ist nur über zwei schmale Treppen zu erreichen, die einmal ins Wohngemach der Ordenshausleiterin zum anderen ins Wohngemach des Kämmerers führen. Letzterem obliegt es schon seit Jahren, sich auch um das Dutzend Kuriertauben zu kümmern, welche sich hier in einem Verschlag befinden. Diese Tauben sind in der Lage im schlimmsten Notfall Nachrichten an die Häser in Gareth und Perricum zu übermitteln - unauffälliger als jeder Reiter!
Im Haupthaus kann noch einmal unterteilt werden in Westflügel, Hauptflügel und Südseite. Letztere ist dem Gesinde vorbehalten, welches unter dem Dache in einfachen Kammern untergebracht ist. Werkräume und Küche befindet sich zu ebener Erde, während die Vorräte und Arbeitsmaterialien in einem Kellergewölbe untergebracht ist.
Die Schlafkammern der restlichen Ordensangehörigen sind im Dachgeschoß des Hauptflügels untergebracht, und zwar in derartiger Zahl, daß eine komplette Belegung nicht vorgekommen ist. Unter dem Dach im Westflügel befinden sich Waschgelegenheiten und die Zeugkammer.
Im Erdgeschoß finden sich allerlei Gemächer und Räume des tagtäglichen Bedarfs: Speisesaal, Rüstkammer, Seminar-, Übungs- und Meditationsräe, Handbibliothek und was dergleichen mehr ist. Die große Bibliothek befindet sich im nördlichen Teil des Hauptflügels, ein kleines Scriptorium schließt sich an. Das Archivgewölbe, in dem sich die Schatzkammer und das Archiv der brisanten Schriften befindet, liegt unterhalb des Westflügels. Dieses ist, wie bereits erwähnt, vom kleinen Haus zu erreichen. Allerdings gibt es einen weiteren - geheimen - Zugang über die Bibliothek: Ein durch eine schwere Eisentür abgetrennter Raum mit scheinbar wichtigen Akten dient als dabei als Zwischenstation mit einer weiteren Geheimtür
Die alltägliche Arbeit im Ordenshaus zu Rommilys scheint von der ehemaligen Nähe zur KGIA nicht ganz unberührt geblieben zu sein. Was bedeutet das konkret? Nun, wie aus der Historia des Ordo Defensores bekannt ist, hat der Bund von Schwert und Schlange zu militärischen Strukturen innerhalb eines intellektuellen Ordens geführt. Rommilys hat sich von dem Prinzip des geballten Auftretens großer Verbände und den militärischen Befehlstrukturen, sowie dem dazu gehöhrenden unbedingten Gehorsam seit jeher etwas abgehoben.
Das soll in Alverans Namen nicht heißen, in Rommilys hätte jeder getan, wonach ihm just der Sinn gestanden hätte - Befehlsgewalt und Disziplin gab es hier sicherlich genau so wie überall sonst auch. In gewisser Hinsicht war durch die Präsenz der KGIA erst recht Behutsamkeit und vorrausschauendes Verhalten nach außen hin notwendig! Jedoch erweckte die Abteilung Rommilys schon seit langer Zeit eher den Eindruck einer Advocatenvereinigung, denn eines schlagkräftigen Ordens.
Daran hat sich wenig geändert, seit die KGIA Rommilys verlassen hat. Der neue Tätigkeitsbereich als Geheimdienst der Großen Grauen Gilde fand im hiesiegen Haus denn auch fruchtbaren Boden. Die Ausrichtung des Ordenshauses liegt heute eigentlich mehr in den Erkennung und Verhinderung verbotener magischer Handlungen und Umtriebe, als in der Verteidigung zweifelhafter Magierpraktiken. Pflichtgemäß wird auch diese Aufgabe wahrgenommen, doch hat die Observation und Informationsaquisition einen weitaus größeren Stellenwert.
Die arkanen Forschungsgebiete und Beschäftigungsbereiche liegen denn auch primär auch in Artefakttheorie, Hellsicht- und Antimagie. Bei der allgemeinen Wissenvermittlung zeichnet sich ein ganz klarer Hang zum Mittelreich ab. Sei es Politik, Geschichte, Handel oder Bündnisstrukturen oder aber naturkundliche Sektoren wie Fauna und Flora, Geographie, der intensive Schwerpunkt hier in Rommilys liegt stets beim Mittelreich!
Durch die Nähe zu den Schwarzen Landen gehen seit wenigen Madaläufen auch von hier Expeditionen dorthin aus. Diese werden entsprechend auch hier vorbereitet, so daß sich immer mehr auch die Notwendigkeit umfassenderer eigener Werkstätten und Labors ergibt. Unter dieser Prämisse könnte Rommilys in den Dingen des observierenden und agierenden Spitzeldienstes gerade in Bezug auf die besetzten Lande neben dem Castellum Ordinis selbst künftig einen besonderen Stellenwert einnehmen.